Familien sind wie ein Mobile
- Katharina Loukidis
- Apr 25
- 2 min read
Updated: Apr 29
Wenn das Gleichgewicht kippt
Familien sind wie ein Mobile: Alles ist miteinander verbunden.
Wenn sich ein Teil bewegt, müssen sich auch alle anderen neu ausrichten. Das kann ganz sanft passieren – oder auch ganz schön ruckeln.
In Familien ist Veränderung der Normalzustand: Kinder wachsen, Rollen verändern sich, neue Herausforderungen entstehen. Dass es dabei zu Konflikten kommt, ist keine Störung, sondern Teil eines dynamischen Systems. Konflikte zeigen, dass etwas in Bewegung ist – und dass es unterschiedliche Bedürfnisse gibt, die (noch) nicht zusammenpassen.

Warum Konflikte entstehen
Konflikte entstehen dann, wenn mindestens zwei Bedürfnisse gleichzeitig existieren, aber nicht gleichzeitig erfüllt werden können. Besonders häufig geht es um die Balance zwischen drei zentralen Themen:
1. Macht & Kontrolle
Wer entscheidet was in der Familie? Wer übernimmt Verantwortung, wer hat das letzte Wort?
Typische Fragen: Wer bestimmt den Tagesablauf? Wie werden Regeln gesetzt und eingehalten?
2. Autonomie & Abhängigkeit
Wie viel Freiheit braucht der Einzelne – und wie viel Rücksicht ist notwendig?
Wer bekommt welche Ressourcen? Wer darf wie viel Raum einnehmen?
Das betrifft sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene in Partnerschaften oder pflegenden Rollen.
3. Zugehörigkeit & Bindung
Jeder Mensch möchte sich gesehen, gehört und zugehörig fühlen.
Wenn sich jemand ausgeschlossen, unfair behandelt oder übergangen fühlt, entstehen Spannungen – oft unausgesprochen.
Typische Konfliktthemen in Familien
🔹 Bei Paaren:
Unterschiedliche Vorstellungen zur Kindererziehung, Aufgabenverteilung im Haushalt, Umgang mit Geld, Einflüsse von Schwiegereltern, Entscheidungen über materielle Ressourcen oder die Pflege älterer Familienmitglieder.
🔹 Mit Jugendlichen:
Streit um Ordnung, Aufräumen, Handyzeiten, Werte, Lebensstil und die Suche nach mehr Eigenständigkeit.
🔹 Mit kleinen Kindern:
Autonomie-Phasen („Ich allein!“), Sicherheit und elterliche Sorge, Abgrenzung vs. Zugehörigkeit.
Was hilft?
Ein erster Schritt ist oft das Verstehen, was unter der Oberfläche passiert. Hinter jedem Konflikt steckt ein Wunsch, gesehen zu werden, mitgestalten zu dürfen oder dazu zu gehören.
In meiner Arbeit unterstütze ich Familien dabei, genau das sichtbar zu machen:
🔹 Bedürfnisse auszusprechen
🔹 Dynamiken zu erkennen
🔹 Neue Wege der Kommunikation zu finden
🔹 Und tragfähige Lösungen zu entwickeln, die für alle stimmen
Konflikte sind kein Zeichen von Scheitern – sondern eine Einladung, hinzuschauen und gemeinsam zu wachsen.
Wenn du spürst, dass es in deinem Familiensystem gerade hakt, melde dich gern. Gemeinsam finden wir neue Wege in Richtung Verständnis, Verbindung und Balance.
Konflikte in Familien entstehen nicht, weil etwas "kaputt" ist.
Sondern weil Bedürfnisse sichtbar werden.






Ich möchte mich für diesen gut recherchierten und sensibel geschriebenen Artikel bedanken. Die klare Darstellung ist wirklich hilfreich. Solche Beiträge unterstreichen die enorme Wichtigkeit, auf die psychische Gesundheit zu achten und sich zu informieren. Es ist entscheidend, Zugang zu verlässlichen Ressourcen zu haben, um frühzeitig handeln zu können. Um erste Anzeichen von Schizophrenie erkennen zu können, kann ein Online-Screening eine erste, anonyme Hilfestellung sein. Ich habe eine Webseite gefunden, die einen Test anbietet, der auf wissenschaftlichen Fragebögen basiert und eine erste Orientierung ermöglicht.